In der aktuellen 50sten Ökumenischen Kampagne wurden die Rechte der Frauen – als Hommage an deren beispielhaften Einsatz für sich, ihre Familien und ihre Gemeinschaften thematisiert. Gerechtigkeit, Menschenrechte und Menschenwürde umfassen die Themen der Kampagnen der letzten fünf Jahrzehnte. Diese ökumenische Zusammenarbeit ist weltweit einzigartig. Sie verbindet die drei christlichen Landeskirchen über deren Entwicklungsorganisationen HEKS, Fastenaktion und Partner sein.

Frauen haben weltweit eine tragende Rolle in der Wirtschaft. Doch sie sind auf allen Entscheidungsebenen untervertreten, gerade wenn es um Teilhabe, Mitbestimmung und Mitsprache im Umgang mit den Ressourcen geht. Frauen pflegen das soziale Netz, tragen vielerorts die Hauptlast in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und im informellen Sektor. Ausreichend Gründe, um in der Ökumenischen Kampagne 2019 die Frauen ins Zentrum zu stellen.

Im globalen Süden wie im globalen Norden setzen sie sich als mutige Akteurinnen für ihre Rechte und die ihrer Gemeinschaft ein, kämpfen für eine Wirtschaft, die dem Leben dient und engagieren sich für den dringend nötigen Wandel. Besondere Bedeutung hat dieser Kampf im Zusammenhang mit der Ausbeutung von Rohstoffen, die oft zu Menschenrechtsverletzungen, zu Landraub oder zur Verschmutzung von Böden und Wasser führt.

Viele Partnerorganisationen von Fastenaktion und HEKS berichten von diesen katastrophalen Auswirkungen des Rohstoffgeschäfts. Dazu kommen körperliche und sexuelle Missbräuche von Frauen. Im Umfeld von Minen und Plantagen nehmen Vergewaltigungen und Gewalt weltweit zu. Doch ob in Südafrika, im Kongo oder in Laos: Frauen fordern ihre Rechte ein, schliessen sich zusammen und werden stärker – gerade auch durch die Unterstützung von Fastenaktion, HEKS und Partner sein. Einen Einblick bietet die eigens für die diesjährige Kampagne produzierte Broschüre, aus der auch die aufgeführten Zitate entnommen sind.

Auch 50 Jahre später noch aktuell

Es war 1968, die Gesellschaft in Aufbruch, davor konnten sich auch die Kirchen nicht verschliessen. Das Zweite Vatikanische Konzil und der Ökumenische Rat der Kirchen forderten die Kirchen heraus, sich stärker mit der Welt auseinanderzusetzen und sich in politische Themen aktiv einzumischen. Dies, gepaart mit einem fehlenden Enthusiasmus der Bevölkerung für die klassische Entwicklungshilfe, führte dazu, dass im Winter 1969 eine erste gemeinsame Informationskampagne von Brot für Brüder (heute HEKS), Fastenaktion und Swissaid stattfand. Dafür wurden Slogans, die auch heute noch zum Denken anregen, entwickelt: «Was müsste man tun, um 40 Millionen Menschen verhungern zu lassen? Nichts.», Diese Kampagne war der Trompetenstoss zum Auftakt der langjährigen Zusammenarbeit, deren 50-Jahr-Jubiläum dieses Jahr gefeiert wird.

Damals wie heute stehen Menschenrechte, Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften, Frieden und faire Geschlechterbeziehungen im Zentrum. Die Mittel, um auf die Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen; die Sensibilisierung, und das Aufrütteln der Menschen in der Schweiz.Der 50. Geburtstag der Ökumenischen Kampagne bot Anlass, früheres wie heutiges Engagement zu feiern und zu würdigen. Mit dem Fokus auf die Arbeit von mutigen Frauen wird anerkannt, dass Frauen im Süden wie in der Schweiz, in Projekten, Kirchgemeinden, Pfarreien und darüber hinaus eine treibende Kraft sind für Veränderungen in Richtung einer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die auf Kooperation statt auf Ausbeutung beruht.

Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter in China produzieren Smartphones, Tablets und Computer für den westlichen Markt. Dabei kommen sie allzu oft mit dem hochgiftigen Lösungsmittel Benzol in Berührung – ohne jegliche Schutzausrüstung.

Weltweit leiden rund 300’000 Menschen an den Folgen einer Benzolvergiftung, jährlich sterben Tausende von ihnen. In der Schweiz und anderen westlichen Ländern ist der industrielle Einsatz von Benzol deshalb seit langem verboten.

 

Die Schweizer Mobiltelefon-Verkäufer sind als Teil der Lieferkette mitverantwortlich, wenn Arbeiterinnen und Arbeiter an den Folgen von Benzol sterben. Das Verhalten dieser Unternehmen in Sachen Sorgfaltspflicht ist jedoch mittelmässig bis inakzeptabel.

 

Unsere Kampagne hat die Schweizer Mobiltelefon-Verkäufer aufgerüttelt. Folgendes haben wir erreicht: Swisscom und Sunrise haben schnell auf unseren Appell reagiert. Bei Salt und Mobilezone haben jedoch sämtliche Bemühungen nicht genügt, um einen Dialog bezüglich der Verwendung von Benzol einzuleiten. Eine Reaktion ihrerseits blieb bis heute aus.

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Sehen und Handeln

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Mit der Mine kam der Hunger

Landraub durch Minenfirmen, unmenschliche Arbeitsbedingungen in Textilfabriken, Umweltverschmutzung beim Rohstoffabbau – auch Schweizer Unternehmen sind in Menschenrechtsverletzungen verwickelt. Deshalb haben Fastenaktion und HEKS zusammen mit rund 80 weiteren Organisationen die Konzernverantwortungsinitiative lanciert. Sie will eine Schweizer Gesetzeslücke schliessen, damit Konzerne auch im Ausland sorgfältig wirtschaften.

«Früher lebten wir, heute überleben wir». Die Worte stammen von einer 25-jährigen Mutter aus Bissa in Burkina Faso. Zusammen mit 14‘000 Menschen musste sie drei Goldminen weichen. Das Gold daraus wurde in der Schweiz verarbeitet. Viele der Umgesiedelten haben dafür ihr Land und den Zugang zu Wasser verloren. Nun sind die Ernten kleiner und der Hunger nimmt zu. Das Beispiel aus Bissa ist nur eines von vielen, die Menschenrechtsverletzungen bezeugen, in die Schweizer Konzerne verwickelt sind. 

Fastenaktion und HEKS haben eine Studie veröffentlicht zur Menschenrechtspolitik der 200 grössten Schweizer Konzerne. Die Untersuchung hat ergeben, dass lediglich elf Prozent eine ernstzunehmende Menschenrechtspolitik haben. Mehr als zwei Drittel der Konzerne machen überhaupt nichts in diesem Bereich.

Der Bundesrat betont, dass multinationale Unternehmen Menschenrechte und Umweltstandards einhalten müssen, doch er setzt lediglich auf freiwillige Massnahmen. Freiwilligkeit reicht hier nicht aus. Deshalb unterstützen Fastenaktion und HEKS die Konzernverantwortungsinitiative.

Die  Initiative sieht deshalb vor, dass für Unternehmen neu eine Sorgfaltsprüfungspflicht eingeführt wird. Das bedeutet: Alle Konzerne müssen überprüfen, ob durch Tätigkeiten im Ausland Menschenrechte und Umweltstandards verletzt werden, entsprechend handeln und darüber berichten. Missachten die Konzerne ihre Sorgfaltsprüfungspflicht, können sie in der Schweiz für ihre schädlichen Handlungen eingeklagt werden. 

Fastenaktion und HEKS haben solche Praktiken in der Vergangenheit immer wieder angeprangert.

Schenken Sie Perspektiven

Mit jeder Spende helfen Sie Bäuerinnen und Bauern, sich für Ihre Rechte einzusetzen und ein Leben in Würde zu führen.

Die ökumenische Kampagne 2015 der Fastenaktion, HEKS und Partner sein zeigt, wie unser Fleischkonsum, der Klimawandel und der Hunger in Entwicklungsländern zusammenhängen.

 

Ein Plakat mit abgepackten Poulets aus dem Kühlregal – am Beispiel der Futtermittelproduktion für Masthühner nimmt die Ökumenische Kampagne 2015 unseren Konsum unter die Lupe: Hühner und andere Masttiere in der Schweiz werden häufig mit Kraftfutter wie Soja gefüttert. Dieses wächst in Brasilien und anderen Ländern des Südens in Monokulturen. Für diese wurden Wälder und Savannen gerodet oder Kleinbauernfamilien ihr Felder weggenommen.

 

Unsere Tiere fressen den Kleinbauernfamilien in den Entwicklungsländern buchstäblich die Lebensgrundlagen weg: Die Fleischproduktion, einschliesslich Futtermittelanbau, beansprucht heute drei Viertel der weltweiten Agrarflächen. Zudem heizen die Zerstörung des Regenwaldes, der Einsatz von Dünger und die intensive Viehhaltung das Klima an. Werden alle indirekten Folgen eingerechnet, verursacht die industrielle Nahrungsmittelproduktion fast 30 Prozent der Treibhausgase.

 

Lustvoller Fleischgenuss und Nachhaltigkeit müssen nicht im Widerspruch stehen. Der Fastenkalender 2015 regt dazu, den eigenen Konsum zu überdenken und zu handeln. Glückliche Hühner vom Schweizer Bauernhof belasten das Klima wenig. Und ausgewählte Projekte in Entwicklungsländern zeigen, wie eine ökologische und klimagerechte Landwirtschaft die Menschen ernähren kann. Das Jahr 2015 steht im Zeichen der Uno-Klimakonferenz. In Paris sollen im Dezember verbindliche Grenzwerte für Klimagase festgelegt werden.

 

Im Vorfeld bringen HEKS, Fastenaktion und Partner sein nachdrücklich die Auswirkungen des Klimawandels auf die Menschen im Süden ein. Eine Petition fordert von Regierung und Parlament, konkreter für Klimagerechtigkeit einzustehen: Sie muss den Klimaschutz im eigenen Land verstärken sowie finanzielle Unterstützung für die Entwicklungsländer leisten.

 

Die Kampagne ruft zu einem nachhaltigen Umgang mit unserer Nahrung auf. Das biblische Bild der Tischgemeinschaft zeigt: statt Überfluss auf der einen und Mangel auf der andern Seite ist ein «Genug für alle» möglich. Die christliche Tradition macht uns ein Angebot zur Befreiung aus dem Überfluss. Sie erinnert daran, dass alles Leben Geschenk ist. Befreiung vom Überkonsum wird konkret in einem respektvollen Umgang mit der Schöpfung und in einem einfacheren Leben.

Lesen Sie mehr über unsere Kampagnen

Sehen und Handeln

Klimagerechtigkeit – jetzt!

Auch im 2022 fordern wir «Klimagerechtigkeit – jetzt!». Der Wandel hin zu erneuerbaren Energien ist dringend nötig, um die Klimaerhitzung einzudämmen. Dabei darf er nicht auf Kosten der Ärmsten geschehen.

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Klimagerechtigkeit – jetzt!

HEKS, Fastenaktion und Partner sein forderten 2021, dass die Hauptverursacher/innen der Klimakrise mehr Verantwortung übernehmen – darunter die Schweizerische Nationalbank (SNB).

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Junge mit Maiskolben in der Hand.

Gemeinsam für eine Landwirtschaft, die unsere Zukunft sichert

Um ihr Recht auf Nahrung sicherzustellen, brauchen Bäuerinnen und Bauern den Zugang zu Saatgut.

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Gemeinsam für starke Frauen

Frauen haben weltweit eine tragende Rolle in der Wirtschaft - sind aber auf allen Entscheidungsebenen untervertreten.

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Der grosse Wandel

Es gibt zahllose und unterschiedliche Möglichkeiten, sich für eine Welt einzusetzen, in der alle genug zum Leben haben - im Grossen wie im Kleinen. Seien Sie Teil davon.

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Palmöl führt zu Landraub

Schweizer Detailhändler und Hersteller sind aufgefordert, weniger Palmöl zu verwenden. Denn rund um Palmöl-Plantagen werden Rechte der Menschen verletzt.

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IT-Rating

Wie fair und nachhaltig werden unsere Smartphones und Laptops produziert?

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Geld gewonnen, Land zerronnen

Auch Schweizer Banken finanzieren Projekte im Ausland, die zu Landraub führen.

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Nein zu Benzol in der Computerindustrie

Smartphones werden oft mit dem hochgiftigen Benzol produziert - und oft ohne Schutzausrüstung.

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Globale Geschäfte – Globale Verantwortung

Schweizer Konzerne sollen auch im Ausland sorgfältig wirtschaften.

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Die Saat von heute ist das Brot von morgen

Wir werden ernährt, wir nähren und sorgen. Aber wie gerecht geht es dabei zu?

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Ohne Land kein Brot

Immer mehr fruchtbarer Boden wird der lokalen Bevölkerung im Süden entzogen. Das bedroht ihre Ernährungssicherheit.

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Mehr Gleichberechtigung heisst weniger Hunger

Frauen in Entwicklungsländern haben oft weniger Zugang zu Ressourcen.

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Des einen Schatz, des anderen Leid

Der Rohstoffabbau für unsere Elektronik vergrössert oft die Armut der Menschen vor Ort.

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Stoppt den unfairen Handel!

Unfaire Handelsregeln, Spekulationen und Eingriffe in die Agrarpolitiken entziehen Millionen die Lebensgrundlage.

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Gerechtigkeit im Klimawandel

Die Armen im Süden leiden am meisten unter dem Klimawandel, den Industrieländer anheizen.

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Damit das Recht auf Nahrung kein frommer Wunsch bleibt

Wasserraub, fehlendes Saatgut und Schuldknechtschaft bringen Bauernfamilien in Hungersnot.

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Wir glauben. Arbeit muss menschenwürdig sein.

Arbeitsrechte wie Verbote von Zwangs- und Kinderarbeit gelten in Entwicklungsländern oft nicht.

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