
Bern, 13. April 2019. Soziale Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung: Diese Themen stehen seit 50 Jahren im Zentrum der Ökumenischen Kampagne von HEKS, Fastenaktion und Partner sein. Die drei kirchlichen Entwicklungsorganisationen feierten am Samstag ihr Jubiläum mit einem Gottesdienst in der Berner Heiliggeistkirche und einer von Foodwaste-Pionier Mirko Buri gekochten Suppe auf dem Bahnhofplatz.
Bernd Nilles, Geschäftsleiter des katholischen Hilfswerks Fastenaktion, doppelte nach: «Es macht Mut zu sehen, was wir im Einsatz für soziale Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung in den letzten 50 Jahren erreicht haben». Zusammen mit dem christkatholischen Partner sein feierten die Entwicklungsorganisationen diese Erfolge mit einem Gottesdienst in der Heiliggeistkirche. «Wir brauchen die Ökumenische Kampagne», sagte Felix Gmür, Bischof von Basel, denn diese zeige immer wieder, dass die Welt noch nicht gerecht und Veränderung nötig sei. «Und dass wir auch dort hinsehen müssen, wo es den Mächtigen nicht gefällt, dass wir hinsehen», fügte Gottfried Locher an, Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK).
Auf dem Bahnhofplatz tischte danach der Berner Sternekoch und Foodwaste-Pionier Mirko Buri eine aus Essensresten hergestellte Gemüsesuppe auf. Zwischen Entwicklungspolitik und seiner Arbeit gebe es viele Überschneidungen, erklärte Buri, der aus «geretteten» Karotten, Zwiebeln und Knoblauch fast 1400 Portionen Suppe kochte. Geschöpft wurden diese unter anderem vom Berner Stadtpräsidenten Alec von Graffenried. «Die Entwicklungszusammenarbeit hat schon sehr viel erreicht», sagte von Graffenried, aber man müsse am Ball bleiben, um Armut und Hunger weiter zu reduzieren.
Jubiläumskampagne für «starke Frauen»
Die Ökumenische Kampagne entstand 1969 aus der Idee, die Kirchen sollten sich aktiver in politische Themen einmischen, um ihr diakonisches Handeln nachhaltiger zu gestalten. Seither engagieren sich die kirchlichen Entwicklungsorganisationen Fastenaktion (katholisch), HEKS (reformiert) und später auch Partner sein (christkatholisch) in einer jährlichen entwicklungs-politischen Kampagne zwischen Aschermittwoch und Ostern für mehr Gerechtigkeit und Solidarität.
Dabei ging es immer darum, bei den Ursachen anzusetzen und die strukturellen Gründe von Ungerechtigkeit und Armut zu beleuchten. Deshalb sind Frieden, Umweltschutz, Menschenrechte, gerechte Geschlechterbeziehungen, faires Wirtschaften und die Suche nach einem neuen, nachhaltigen Lebensstil die Themen, welche die Kampagne seit 50 Jahren prägen. Die aktuelle Jubiläumskampagne steht unter dem Motto «Gemeinsam für starke Frauen. Gemeinsam für eine gerechte Welt.».
In einer Ausstellung, die am Samstag auf dem Berner Bahnhofplatz Premiere hatte, werden «50 starke Frauen» aus der Schweiz und den Projektländern der drei Entwicklungsorganisationen porträtiert. Sie soll Anerkennung sein, dass Frauen in Projekten im Ausland und in der Schweiz, in Kirchgemeinden, Pfarreien und darüber hinaus eine treibende Kraft für eine gerechtere Welt sind. Die aktuelle Kampagne dauert bis Ostern. Bis dann zeigen unter dem Hashtag #50starkefrauen Menschen aus der ganzen Schweiz, wer ihre persönliche «starke Frau» ist – und warum.
Aktuelle Bilder vom Jubiläums-Anlass:
Weitere Informationen und Material zum Download:
- https://sehen-und-handeln.ch
- Info-Blatt 50 Jahre Ökumenische Kampagne
- Ausstellung und Broschüre 50 Frauenportraits
Auskünfte:
- Matthias Dörnenburg, Leiter Kommunikation Fastenaktion; 079 759 9022
- Lorenz Kummer, Medienverantwortlicher HEKS; 079 489 3824