Eine Palmölmühle direkt auf den heiligen Palotro Hill, eine wichtige Kultstätte, missachtete Richtlinien und Verhaftung, wer sich dem Ölpalmkonzern in den Weg stellt: Von nachhaltig angebautem Palmöl (RSPO) hat die indigene Gruppe der Blogbo in Liberia bislang nichts bemerkt – im Gegenteil. Vieles ist für sie traurige Realität geworden.
«Wirtschaftlicher Aufschwung durch nachhaltig hergestelltes Palmöl», so preist der liberianische Ölpalmkonzern Golden Veroleum Liberia (GVL) seine Tätigkeiten an.
GVL gehört zur indonesischen Golden Agri-Resources, zweitgrösster Palmölproduzent weltweit. Beide sind Mitglied des Runden Tisches für nachhaltig angebautes Palmöl (RSPO), einer Initiative, die seit 2004 verspricht, nachhaltige Anbaumethoden für Palmöl zu fördern. Davon hat die indigene Gruppe der Blogbo, die im Konzessionsgebiet von GVL lebt, bislang nichts bemerkt – im Gegenteil: Zerstörte Felder und Wälder, verschmutztes Wasser und Gewalt sind für sie inzwischen traurige Realität.
«Das Leben hier ist unerträglich geworden. Unsere Felder und Wälder wurden uns weggenommen und in Ölpalmplantagen umgewandelt», sagt Lee Swroh, ein Angehöriger der Blogbo. «Wir haben keine Wälder mehr, um Medizinalpflanzen und Bedachungsmaterial zu sammeln und Tiere zu jagen. Damit fehlen uns jetzt wichtige Einkommensquellen, die es uns ermöglicht haben, unsere Kinder in die Schule zu schicken und andere Grundbedürfnisse zu decken.»